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Die Hohe Schrecke lockt mit unberührten Wäldern

Am steilen Nordhang der Hohen Schrecke schlug Heinrich I. einst ungarische Reiterscharen in die Flucht. Im Jahr 933 verwehrte damit erstmalig ein deutscher König den Ungarn ihre jährlichen Beutezüge nach Mitteldeutschland. Lange vor der denkwürdigen Schlacht erhob sich dieses „hervorspringende" Bergland, während sich das Helme-Unstrut-Ried senkte. Nun liegt das Plateau der Schrecke 370 Meter über dem Meeresspiegel. Naturnahe Buchenwälder und abgeschiedene Täler kennzeichnen diesen Höhenzug, der über Jahrzehnte als Truppenübungsplatz von der Umgebung abgegrenzt war. Heute bietet sich die einmalige Chance, dieses Waldgebiet zu entdecken, das für lange Zeit ein ideales Rückzugsareal für Tier- und Pflanzenwelt war!

 

Unterirdische Wasserkraft lässt Unstrut-Tal versinken

Eingebettet zwischen Hoher Schrecke und Ziegelrodaer Forst liegt die breite Talniederung des Helme-Unstrut-Rieds. Tropfen für Tropfen hat das Wasser unterirdische Salzschichten aufgelöst, wodurch sich die Oberfläche langsam absenkte. Obwohl sich schon Ur-Helme und Ur-Unstrut redlich mühten, diese Absenkung durch Kies und Sand auszugleichen, besteht ein Höhenunterschied von 250 Metern zwischen dem Flusstal und dem Kamm der Hohen Schrecke. Eine Bruchstelle am Bottendorf-Wendelsteiner Rücken enthüllt die verschiedenen Schichten des Zechsteins. Schon in der Bronzezeit weckte der hier an der Oberfläche anstehende Kupferschiefer die Neugier der ersten Siedler. 

Blickpunkte

Kupferschiefer tritt zu Tage

Die Bottendorfer Höhen entblößen ältere Zechstein-Schichten: Gerölle zementartig verbacken als Konglomerat, graues Anhydritgestein und bröchhiger Gips sind anzutreffen. Auch Kupferschiefer wurde hier abgebaut und in der „Kupferhütte Bottendorf" verarbeitet. Heute lädt das restaurierte Gebäude Wanderer, Radler und Kanu-Fahrer zum Besuch ein.

 

Salz als Düngemittel

Ein boomendes Geschäft mit Kalisalz brach zu Beginn des letzten Jahrhunderts auch am Nordrand des Rosslebener Sattels aus. Dort fand man die begehrten Salzschichten schon ab einer Tiefe von 450 Metern. Heute zeugen nur noch die Halden vom Kali-Bergbau, den man 1992 einstellte. Die Schächte wurden verschlossen, die Halden gesichert und bereits teilweise begrünt.

Bewohnte Burgruine schaut ins Unstrut-Tal

Schon Jungsteinzeit-Menschen besiedelten den schroffen Gipsfelsen, auf dem seit 700 Jahren eine Burg thront. Umgebaut, von Schweden zerstört und wieder aufgebaut, schaut die bewohnte Burg Wendelstein noch heute aus 30 Metern Höhe ins Unstrut-Tal. Ein riesiges unterirdisches System aus Kellern und Kerkern beeindruckt ebenso wie das imposante Burggelände selbst.

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