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Ausblicke in die Vergangenheit von Mensch und Erde

Beim Blick vom Angerberg zur Hainleite breitet sich eine vielgestaltige Schichtstufenlandschaft aus. Diese Gesteinsschichten haben ihren Ursprung im Zeitalter der Trias. Buntsandstein, Muschelkalk- und Keuperschichten entstanden als Ablagerungen von Wüsten, Meeren und Flüssen vor über 200 Millionen Jahren. Die Hainleite besteht größtenteils aus grauem Muschelkalk. Unterschiedlich harte Kalkablagerungen sind der Grund für die typischen Geländekanten. Trotz der Festigkeit des Gesteins gelang es der Wipper, an Schwächezonen diesen Wall zu durchbrechen. Zwischen Günserode und Kindelbrück bildete der Fluss viele Schlägellinien (Mäander) und löste die Schichtfolgen von Muschelkalk und Keuper inselartig auf. Wenn die Erde in Bewegung ist, können Gesteinsschichten zerbrochen werden und Karstquellen entstehen. Aus solch einer Quelle sprudelte vor 350.000 Jahren das lebenswichtige Wasser für den „Urmenschen von Bilzingsleben“. Der 2006 eingeweihte Besucherpavillon auf der Ausgrabungsstätte „Steinrinne" weist
den Weg zum Lagerplatz des Homo erectus!

Blickpunkte

Auf Lehmboden wächst Bierwürze

Seit dem 14. Jahrhundert bauen die Thüringer Hopfen an. Die rankende Pflanze fühlt sich auf warmen Lehmböden wohl, die hier auf Löss entstanden sind. Im Spätsommer werden die weiblichen Blüten geerntet und veredeln später als Bierwürze ihr Feierabendbier! Für 500 Liter Bier werden 1,5 Kilogramm Hopfenblüten benötigt. Frömmstedt erhielt 1593 vom sächsischen König die Braugerechtigkeit!

Glasdach für die Radfahrerkirche

Im August 2006 wurde die Kirche von Frömmstedt als viertes Gotteshaus in Thüringen den Radfahrern gewidmet. Die 1344 erstmals erwähnte St. Johanniskirche steht direkt am Unstrut-Wipper-Radwanderweg und lädt zum Verweilen ein! Nach dem Einsturz des Kirchenschiffs wurden Kirchturm und Chorraum saniert. Durch den Einbau eines Stahl-Glas-Daches soll das Gebäude bald wieder in neuer Schönheit erstrahlen!

Hier lebten unsere Vorfahren

Keiner rechnete damit, dass in diesem Abbau für Travertin-Gestein Reste unserer frühen Vorfahren und ihrer Jagdtiere verborgen waren. Die Entdeckung des 350.000 Jahre alten Frühmenschen vom Typ Homo erectus war eine Sensation. Alles was man seit den 1969 begonnen Ausgrabungen entdeckte und erforschte, ist in dem im Jahre 2006 eingeweihten Besucherzentrum bei Bilzingsleben zu erfahren. Entfernung ca. 3 km

Ritter steckten Wegezoll lieber in die eigene Tasche

„Mit des Reiches Mächten ist kein ew’ger Bund zu flechten!“ Das dachte wohl auch Siegfried von Anhalt, als er 1247 die steinerne Sachsenburg anstelle der hölzernen Burg errichtete. Die von ihm eingesetzten Vögte sollten an der Thüringer Pforte Wegezoll eintreiben, was sie schnell zu Raubrittern werden ließ. Trotz der deshalb erfolgten Zerstörung der Burganlage grüßt der Bergfried der Sachsenburg noch heute weit über das Thüringer Land!

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